Die Sicht der Schreibmaschine:
Es war einmal eine Zeit, in der ich, die Schreibmaschine, der Stolz jedes Büros und jeder Redaktion war. Ein klangvolles Klicken und Klacken begleitete jeden Gedanken, der aufs Papier gebracht wurde. Ich war nicht nur ein Werkzeug, sondern auch ein Symbol für Produktivität, Kreativität und die Kunst des Schreibens. Dann kamen Computer und Textverarbeitungsprogramme, die Digitalisierung, die das Spiel komplett veränderte.Plötzlich wurden Worte flüchtig. Die physische Verbindung zwischen dem Schreibenden und dem Geschriebenen wurde schwächer. Wo einst jeder Tastenanschlag eine dauerhafte Markierung auf dem Papier hinterließ, wurden Worte nun in digitales umgewandelt, unsichtbar und immateriell. Ich beobachtete, wie Generationen von Schreibern ihre Schreibmaschinen zugunsten glänzender Bildschirme und Tastaturen aufgaben. Die physische Anstrengung, Worte zu formen, wurde durch die Leichtigkeit des Digitalen ersetzt. Es schien, als ob die Digitalisierung alles verschlingen würde, was einst greifbar und konkret war.Ich verstehe den Reiz der Digitalisierung. Sie bietet Geschwindigkeit, Vielseitigkeit und unendliche Möglichkeiten. Doch was mit mir geschieht, ist symptomatisch für eine größere Verschiebung. In einer digitalen Welt verlieren wir manchmal die Wertschätzung für das Physische, das Handgemachte, das Echte. Während Computer und Smartphones weiterhin dominieren und immer mehr Aspekte unseres Lebens digitalisieren, möchte ich daran erinnern, dass es einen unvergleichlichen Wert im Analogen gibt. In der Haptik, im Prozess, in der Beständigkeit. In einer Welt, die sich ständig verändert und aktualisiert, biete ich Kontinuität und Verbindung zur Vergangenheit. Vielleicht bin ich altmodisch, vielleicht bin ich ein Relikt einer vergangenen Ära. Aber in einer Zeit, in der alles digitalisiert wird, wage ich zu sagen: "Fuck digital." Es gibt immer noch Platz für das Echte, das Greifbare, das Unveränderliche. Es gibt immer noch Platz für mich.